Vereinsgeschichte
Der unter dem Namen „PARAGONE“ in der Renaissance aufgeflammte Wettstreit zwischen Malerei und Skulptur hat unserem Freundeskreis den Namen gegeben. Dieser Streit ist bis in die Kunst der Gegenwart aktuell geblieben. Bis heute stehen Skulptur, Architektur, Malerei, Graphik, Photographie und die neuen Medien in lebhafter Konkurrenz und wechselseitiger Anregung. Unser Interesse gilt besonders der Skulptur, ihrem Zusammenwirken mit anderen Kunstgattungen und ihrer wissenschaftlichen Erschließung.
Werke vom alten Ägypten bis zur Gegenwart machen die Spannweite dieses Museums aus. Den Grundstock bildet die im frühen 18. Jahrhundert angelegte Antikensammlung, eine der ältesten und größten nördlich der Alpen. Sie umfasst Meisterwerke der griechischen und römischen Skulptur, ergänzt um den facettenreichen Bestand antiker Kleinkunst. Aus mittelalterlichen Kirchen in Sachsen stammen wertvolle gotische Holzskulpturen. Bronzen und Steinskulpturen aus Renaissance und Barock bilden einen weiteren Schwerpunkt. Exemplarisch für die Denkmal- und Bauplastik des 19. Jahrhunderts ist der bildhauerische Nachlass von Ernst Rietschel.
Den Beginn der Moderne markieren die zahlreichen für Dresden schon früh erworbenen Werke von Auguste Rodin, Edgar Degas und Constantin Meunier. Ihnen schließt sich eine große Sammlung überwiegend figürlicher Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts an, die u.a. Werke von Max Klinger, Wilhelm Lehmbruck, Fritz Wotruba, Helmut Heinze, Wieland Förster, Tony Cragg und vielen mehr umfasst.
Die Gründung von PARAGONE im Jahre 2008 durch den damaligen Direktor der Skulpturensammlung, Dr. Moritz Woelk, fiel in eine Phase der grundlegenden Neukonzeption der Sammlung. Der Umbau des Albertinums, temporäre Ausstellungen während der Bauphase, umfangreiche Restaurierungen und die Erarbeitung von Bestandskatalogen der antiken Skulpturen sowie Planungen für Neuerwerbungen von zeitgenössischen Werken standen an. Dies war nur mit zusätzlicher privater Hilfe möglich. Den Gründungsmitgliedern des Freundeskreises bot sich damit auch die Chance, unmittelbar an der neuen Museumskonzeption und den Aktivitäten des Hauses Anteil zu nehmen und besondere Veranstaltungen mitzuerleben.
PARAGONE unterstützt die Skulpturensammlung vor 1800, die künftig vorwiegend in der Gemäldegalerie Alte Meister präsentiert wird, ebenso wie die Skulpturensammlung nach 1800, die im Albertinum verbleibt.
Der Dialog mit Dresdner Künstlern und Kunsthistorikern war uns dabei ebenso wichtig wie die Öffnung des Vereins für Mitglieder aus ganz Deutschland und Österreich, deren Zusammenhalt vor allem durch die jährlichen, ausschließlich von den Mitgliedern konzipierten und organisierten, Reisen in europäische Zentren der Bildhauerkunst gelang.