Paragone-Mitglieder zu Gast bei einer Premiere der besonderen Art auf Schloss Děčín

Paragone-Mitglieder zu Gast bei einer Premiere der besonderen Art auf Schloss Děčín

 

Samstag, 01.07.2023, 7:57 ab Dresden Hauptbahnhof…, das war der Beginn eines Tagesausflugs ins nordböhmische Děčín. Anlass war das erste Treffen von sächsischen und tschechischen „Sandsteinprofis“ im majestätisch über der Stadt thronenden Schloss Děčín, das unser Mitglied Christiane Stoebe im Kontext des Pirnaer Skulpturensommers organisiert hatte.

Bewusst dafür gewählt war der Ort der Begegnung: Hier oben im barocken Rosengarten hatten Jarimil Plachý und sein Team aus Prag im Auftrag der Stadt Děčín seit 2020 die Gloriette und Skulpturen auf der Balustrade, die der Bildhauer Abraham Felix Kitzinger für die Familie Thun-Hohnstein schuf, restauriert und z.T. auch Kopien neu gefertigt. Eine Leistung, die mit dem vom Nationalen Denkmalamt gestifteten Preis „Patrimonium pro futuro“ ausgezeichnet wurde.

Und in diesem wunderschönen Rosengarten auf der nördlichen Schlossterrasse mit Sala terrena, Gloriette und Panoramablick auf die Stadt und Fluss begegneten sich nun erstmals fünf Vertreterinnen und Vertreter der Prager Bauhütte unter der Leitung von Jarmil Plachý und die Vertreterinnen und Vertreter der Dresdner Zwingerbauhütte unter Leitung von Kai Uwe Beger. Spannend auch für „Nicht-Profis“ war, wie Plachý „am Objekt“ den restauratorischen Ansatz und Techniken seines Teams erläuterte, und der Austausch der „Sandsteinprofis“ zu Detailfragen wie Schutzlasuren, Patinierung, Farbigkeit und Verhaltensweisen des Sandsteins sowie auch zu unterschiedlichen dahinterliegenden Konzepten. Denn, auch wenn der Sandstein hier wie dort aus dem gleichen Steinbruch in Reinhardtsdorf stammt, so ist der Umgang damit doch durchaus verschieden. Und so wird nach der gelungenen Premiere – da waren sich alle Mitreisenden von Paragone auf der Rückfahrt einig - den Steinbildhauern, Steinmetzen und Restauratoren aus Tschechien und Sachsen der Gesprächsstoff für die Fortsetzung des Dialogs auf absehbare Zeit gewiss nicht ausgehen.